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Schülerinnen gehen aus dem Haupteingang einer staatlichen Schule in Nacala, Mosambik, 4. Juli 2018. © 2018 Gianluigi Guercia/APF via Getty Images

Mosambik steht vor enormen Herausforderungen, wenn es darum geht, schwangere Mädchen und jungen Frauen bzw. diejenigen mit kleinen Kindern in der Schulausbildung zu halten, so ein neuer Bericht von HRW.

Diese Frauen und Mädchen benötigen die Unterstützung der Schulen - gerade in einer der heikelsten Phasen ihres Lebens.

Warum brechen werdende oder erziehende Mütter die Schule ab? Die Gründe sind vielschichtig: Sie sind Diskriminierung, geschlechtsbezogener Gewalt und Armut ausgesetzt. Für viele ist es unmöglich, Schule und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. Und das Fehlen von kostenloser Bildung treibt viele Mädchen aus den ärmsten Haushalten zum Schulabbruch. Die meisten haben keine Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder.

Das Ausmaß dieser Herausforderungen ist enorm:

  • 70 Prozent der schwangeren Mädchen in Mosambik brechen die Schule ab, wie eine Studie zeigt.
  • Das Land hat die fünfthöchste Kinderheiratsrate der Welt.
  • Mosambiks Schwangerschaftsrate bei Jugendlichen ist eine der höchsten in Afrika. Laut den Vereinten Nationen bekommt mindestens eines von zehn Mädchen ein Kind, bevor es 15 Jahre alt ist.
  • Im Jahr 2022 haben nur 41 Prozent der Mädchen die untere Sekundarstufe abgeschlossen.
  • Im Jahr 2020 haben nur 4 Prozent der Mädchen die Oberstufe abgeschlossen.

2003 ordnete die Regierung an, dass schwangere Mädchen und jugendliche Mütter von Tagesschulen in Nachtschulen wechseln müssen. Mit diesem Beschluss wurde die Diskriminierung dieser Schülerinnen im staatlichen Bildungssystem faktisch legitimiert und verfestigt.

Als Reaktion auf den Beschluss starteten verschiedene zivilgesellschaftliche Gruppen in Mosambik eine Kampagne, die das Bildungsministerium 2018 erfolgreich dazu brachte, diesen Beschluss zu widerrufen. Doch obwohl die Regierung den politischen Willen zur Veränderung gezeigt hat, hat sie sich schwer getan, die enormen systemischen und sozialen Hindernisse zu beseitigen, die Mädchen daran hindern, die Schule zu besuchen.

Bei unseren Recherchen stellte Human Rights Watch fest, dass einige Lehrkräfte und Schulbehörden Schülerinnen aufgrund des vorherrschenden Stigmas, bestehender diskriminierender Praktiken oder mangelnder Unterstützung durch die Behörden immer noch automatisch an Nachtschulen schicken. Ermutigend ist, dass manche Lehrkräfte Schülerinnen dabei unterstützen, in der Schule zu bleiben.

Mosambik sollte durchsetzbare Regelungen treffen, um das Recht der Mädchen auf Bildung während Schwangerschaft und Elternschaft zu gewährleisten. Die Regierung sollte außerdem sicherstellen, dass alle Schülerinnen und Schüler Zugang zu umfassender Sexualaufklärung und angemessenen Dienstleistungen für reproduktive Gesundheit haben.

Mosambiks Mädchen haben - wie alle Mädchen auf der Welt - ein grundlegendes Recht auf Bildung, unabhängig von den Umständen, in denen sie sich befinden - und dieses Recht muss garantiert werden.

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