Wir Úber uns
Einige häufig gestellte Fragen über Human Rights Watch

Wo sind wir zu finden?

Unser Hauptsitz befindet sich in New York. Darüber hinaus verfügen wir über Zweigstellen in Brüssel, Bujumbura, Freetown (Sierra Leone), Kigali, Genf, London, Los Angeles, Moskau, San Francisco, Santiago de Chile, Tashkent, Tbilisi und Washington. Die meisten Untersuchungen werden von unseren Mitarbeitern vor Ort, also in den Ländern, in denen schwere Menschenrechtsverletzungen begangen werden, durchgeführt.

Wie viele Mitarbeiter hat Human Rights Watch?

Zum Stand vom Februar 2002 beschäftigte Human Rights Watch 189 feste Mitarbeiter und zusätzlich einige Stipendianten und Berater. Unsere Arbeit wird weiterhin durch die großzügige Hilfe vieler Praktikanten, ehrenamtlicher Mitarbeiter und natürlich unserer Unterstützer gefördert.

Wie arbeiten wir?

Weltweit untersuchen wir Menschenrechtsverletzungen, die von Regierungen sowie von nichtstaatlichen Akteuren begangen werden. Wir sind vor Ort, um die Opfer, Zeugen und andere Betroffene zu interviewen. In einer Vielzahl von Büchern und Berichten veröffentlichen wir alljährlich unsere Untersuchungsergebnisse und tragen so zu einer umfangreichen Berichterstattung in regionalen und überregionalen Medien bei. In Krisensituationen liefern wir laufend aktuelle Berichte, um unsere Arbeit so effektiv wie möglich zu machen. Durch die Veröffentlichung von Menschenrechtsverletzungen versuchen wir, die Verantwortlichen bloß zu stellen und sie so unter Druck zu setzen. Um Gesetze und Politik zu verändern, sucht Human Rights Watch den Dialog mit Regierungen. Auch nutzen wird den Einfluss anderer Organe, wie z.B. die Vereinten Nationen, die Europäischen Union, Internationale Kreditinstitute und die US-Regierung. In Fällen besonders gravierender Menschenrechtsverletzungen drängt Human Rights Watch auf die Verhängung von militärischen und wirtschaftlichen Sanktionen.

Wie unterscheidet sich Human Rights Watch von Amnesty International?

Human Rights Watch und Amnesty International sind die einzigen internationalen Menschenrechtsorganisationen, die weltweit und vor Ort gravierende Menschenrechtsverletzungen untersuchen. Obwohl wir enge Verbündete sind, ergänzt sich unsere Arbeit. Der hauptsächliche Unterschied liegt in Struktur und Arbeitsmethoden.

Amnesty International ist eine Mitgliederorganisation. Die Aktivitäten der Mitglieder ist der zentrale Kern von Amnestys Arbeit. Die wesentliche Strategie von Human Rights Watch ist es, die Täter bloßzustellen, indem Presseaufmerksamkeit erzeugt wird und diplomatischer sowie wirtschaftlicher Druck von einflussreichen Regierungen und Institutionen ausgeübt wird. Aufgrund der Tatsache, dass Human Rights Watch bedeutend weniger Mitarbeiter hat, legen wir großen Wert auf die Bildung breiter Koalitionen, die sich mit spezifischen Menschenrechtsproblemen befassen, wie z.B. die Koalition zum Verbot von Landminen, die Koalition gegen Einsatz von Kindersoldaten und die Koalition zur Errichtung des Internationalen Strafgerichtshofes.

Amnesty International befasst sich nur mit bestimmten Menschenrechtsverletzungen, um die Kommunikation unter den Mitgliedern zu erleichtern. Traditionell liegt der Schwerpunkt von Amnestys Arbeit in der Untersuchung von einzelnen Gefangenen. In den letzten Jahren hat sich Amnesty jedoch von dieser Linie entfernt und befasst sich jetzt auch mit anderen Menschenrechtsverletzungen. Human Rights Watch hat sich seit seiner Gründung mit einem weiten Bereich von politischen Menschenrechtsverletzungen wie Diskriminierung, Einschränkung der Meinungsfreiheit, Problemen der Demokratisierung und der Rechtsstaatlichkeit, und einem weiten Bereich von kriegsspezifischen Menschenrechtsverletzungen, wie z.B. dem wahllosen Angriff auf Städte oder dem Einsatz von Landminen befasst. Human Rights Watch legt besonderen Wert auf die Tatsache, dass die Gruppe von Menschen, die unser Mandat schützt, stetig wächst. So haben wir seit den späten achtziger Jahren allmählich neue Arbeitsbereiche erschlossen, die sich u. A. mit den Rechten der Frau, dem Recht des Kindes, dem Arbeitsrecht, dem Recht von Gefangenen (nicht nur politischen Gefangenen), mit Flüchtlingen, Einwanderern, Akademikern, Schwulen und Lesben und Menschen, die mit HIV infiziert sind, beschäftigen.

Der Hauptsitz von Amnesty ist in London. Der Hauptsitz von Human Rights Watch ist in New York.

Wie entscheiden wir, in welchen Ländern wir tätig werden?

Aufgrund unserer begrenzten Mittel versucht Human Rights Watch eine Balance zwischen Ländern mit sehr gravierenden Menschenrechtsproblemen und Ländern in denen die politische Lage schnelle Veränderungen erlauben würde, zu finden. Dabei berücksichtigen wir die Ausmaße der Menschenrechtsverletzungen, die Anzahl der betroffenen Menschen und die Chancen, die Lage positiv beeinflussen zu können. Natürlich müssen wir bei diesen Erwägungen Rücksicht auf unsere eigenen Informationsquellen nehmen und müssen versuchen, durch Forschungsreisen, oder durch Flüchtlinge, Vertriebene, Organisationen vor Ort und andere zuverlässige Quellen, möglichst präzise Informationen zu erlangen.

Jährlich entwerfen wir einen Aktionsplans, der je nach politischen Entwicklungen verändert werden kann. Wir versuchen Krisensituationen vorherzusehen und sind durch unser Notfallteam jederzeit auf unvorhersagbare Ereignisse vorbereitet. Um unsere Arbeit so effektiv wie möglich zu machen, ist es unser Ziel, jederzeit so aufmerksam, flexibel und reaktionsfähig wie nur irgend möglich zu sein.

Macht es nicht mehr Sinn, aktiv gegen Menschenrechtsverletzungen vorzugehen, als im Nachhinein darüber zu berichten?

Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren ist an sich schon eine Präventiv-Strategie. Indem wir Menschenrechtsverletzungen aufdecken und untersuchen, versuchen wir, die Täter zur Verantwortung zu ziehen - sowohl politisch als auch juristisch. Wir stellen die Täter an den 'Pranger', versuchen ihnen jegliche Unterstützung zu nehmen und hoffen, so eine öffentliche Verurteilung ihres Handelns zu bewirken. Letztendlich ist es unser Ziel, den Preis für die Missachtung von Menschenrechten zu erhöhen. Je mehr dies geschieht, desto wahrscheinlicher ist es, dass potenzielle Täter ihr Handeln überdenken.

Untersucht Human Rights Watch die Vereinigten Staaten?

Ja. Da wir die größte Menschenrechtsorganisation mit Sitz in den USA sind, fühlen wir uns der Menschenrechtslage in diesem Land besonders verpflichtet. Die amerikanischen Menschenrechtsprobleme, mit dehnen wir uns beschäftigen, reflektieren unsere Arbeitsmethoden. Zum Beispiel geht Human Rights Watch selten vor Gericht sondern verweist grundsätzlich auf andere Organisationen, die die Rechte in den USA effektiver vor Gericht verteidigen können. Dennoch gibt es einige Rechtsgebiete, die von den amerikanischen Gerichten nur unzureichend behandelt werden. Dies ist besonders der Fall, wenn es um die Rechte von schwachen Minderheiten geht. Dazu gehören Gefangene, die sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind; Opfer von Polizeigewalt; Afroamerikaner, die von dem amerikanischen Strafrechtssystem diskriminiert werden; nicht-registrierte Einwanderer, die Missbrauch ausgesetzt sind; Schwule und Lesben, die in vielen Bundesstaaten diskriminiert werden und Arbeiter, die sich in Gewerkschaften zu vereinigen suchen. Dies sind nur einige Beispiele, in denen die Menschenrechte nur unzureichend von amerikanischen Gerichten durchgesetzt werden. In diesen Bereichen kann unsere Arbeit einen wichtigen Beitrag leisten. Unsere Vorgehensweise besteht darin, Missbrauch zu untersuchen, darüber zu berichten und öffentlichen Druck auf die Exekutive und Legislative der Regierungen auszuüben. Obwohl diese Arbeitsweise für Länder entwickelt worden ist, in denen es an einem effektivem Rechtssystem mangelt, glauben wir, dass diese Strategie auch im Bezug auf Menschrechtsverletzungen in den USA, und das Versagen der amerikanischen Gesetze, sehr effektiv sein kann. Wenn Sie mehr über unsere Arbeit in den USA herausfinden möchten, klicken Sie hier.

Wie stehen wir zur Todesstrafe?

Human Rights Watch lehnt die Todesstrafe kategorisch ab - sie ist unmenschlich und grausam. Alle Menschenrechte beruhen auf der Achtung für die angeborene Menschenwürde und die Unantastbarkeit der Person. Diese Prinzipien sind nicht mit der Todesstrafe, einer Bestrafung, die einzigartig in ihrer Grausamkeit und Endgültigkeit ist, zu vereinbaren. Weiterhin zeigt sich immer wieder, dass aufgrund der Fehlbarkeit der Strafrechtssysteme, unschuldige Menschen zum Tode verurteilt werden - selbst wenn alle juristischen Regeln beachtet werden. Human Rights Watch setzt sich daher weltweit für die Abschaffung der Todesstrafe ein. Wir sind besonders in den USA aktiv, einer der wenigen Länder in denen Täter, die zum Tatzeitpunkt minderjährig waren, hingerichtet werden.

Beschäftigt sich Human Rights Watch auch mit wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten?

Ja. Seit unserer Gründung im Jahre 1978 haben wir uns hauptsächlich für die Aufrechterhaltung bürgerlicher und politischer Rechte eingesetzt. Während der letzten zehn Jahre haben wir uns aber auch verstärkt den ökonomischen, sozialen und kulturellen Rechten gewidmet. Wir konzentrieren uns besonders auf Situationen, in denen unsere Arbeitsmethodik von Untersuchung und Berichterstattung am sinnvollsten erscheint, wie z.B. dann, wenn willkürliches oder diskriminierendes Verhalten von Seiten einer Regierung der Grund für ökonomische, soziale oder kulturelle Rechtsverletzungen sind. Neben Regierungen, wenden wir uns auch an wirtschaftliche Akteure, wie internationale Finanzinstitutionen und multinationale Konzerne. Wenn Sie mehr über den Arbeitsbereich für ökonomische, soziale und kulturelle Rechte wissen wollen, klicken Sie bitte hier.

Befasst sich Human Rights Watch mit den Millionen von Menschen, die in äußerster Armut leben und an Hunger sterben?

Ja. Wir sind jedoch keine Entwicklungshilfeorganisation, sondern befassen uns eher mit den grundlegenden Ursachen der Armut, wie z.B. Diskriminierung, bewaffneten Konflikten und Vertreibung. Außerdem untersuchen wir Menschenrechtsverletzungen, die humanitäre Krisen verschlimmern, wie z.B. Beschränkung der Medienfreiheit und Angriff auf humanitäre Einrichtungen. Wir versuchen, Regierungen und internationale Finanzinstitutionen unter Druck zu setzen, damit Menschenrechtsfragen in Entwicklungsstrategien einbezogen werden.

Wie entscheiden wir, welche Berichte in andere Sprachen übersetzt werden?

Unsere Berichte werden zuallererst in Englisch verfasst. Da uns jedoch bewusst ist, wie wichtig andere Sprachen und Regionen sind, verwenden wir einen großen Teil unseres Übersetzungsbudgets darauf, unsere Berichte in anderen Sprachen zu veröffentlichen. In Anbetracht der hohen Kosten von professionellen Übersetzern, sind wir auf viele freiwillige Helfer angewiesen. Je nach Aktualität suchen wir dann bestimmte Berichte aus, die in relevante Sprachen übersetzt werden. Wenn Sie unsere Übersetzungsarbeit unterstützen wollen, klicken Sie hier.


Wurde Human Rights Watch von der US Regierung gegründet? Finanziert die US Regierung Human Rights Watch?

Nein. Die US Regierung hat Human Rights Watch nicht gegründet. Wir lehnen jegliche finanzielle Hilfe der US Regierung (oder jeder anderen Regierung) kategorisch ab. Aufgrund ihrer Haltung im Inland und Ausland steht Human Rights Watch der US Regierung sehr häufig äußerst kritisch gegenüber. Wir sind eine unabhängige Nichtregierungsorganisation, die sich ausschließlich durch Spenden von Privatpersonen und Stiftungen finanziert. Wir akzeptieren keine direkte oder indirekte finanzielle Förderung durch Regierungen.

Human Rights Watch wurde unter dem Namen Helsinki Watch im Jahre 1978 gegründet, um die Einhaltung der Helsinki Abkommen von 1975 in den Ostblock-Ländern zu überwachen.

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