Der World Report2022 von Human Rights Watch enthält Bewertungen der Klimapolitik in 22 Ländern und beschreibt einige der durch klimabedingte Katastrophen verursachten Schäden, unter denen Menschen leiden, insbesondere bereits marginalisierte Gruppen. Zu den bewerteten Ländern und Regionen gehören die weltweit größten Treibhausgasemittenten wie Brasilien, Kanada, China, die Europäische Union, Indonesien, Iran, Japan, Russland, Großbritannien und die USA.
Auf dem Klimagipfel in Glasgow (COP26) wurde ein neuer globaler Klimapakt geschlossen, der die Regierungen dazu verpflichtet, immer ehrgeizigere Schritte zur Bewältigung der Klimakrise zu unternehmen. Diese Verpflichtungen sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung, sie bleiben jedoch weit hinter dem zurück, was nötig wäre, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen und die katastrophalsten Folgen des Klimawandels abzuwenden.
Die Länder sabotieren ihre eigenen Zusagen zum Klimaschutz auf verschiedenste Art - unter anderem versäumen sie es, ihre jeweiligen Umweltschutzgesetze durchzusetzen und Umweltaktivist*innen zu schützen, oder sie lassen der Industrie für fossile Brennstoffe Mittel und Unterstützung zukommen, die besser für die Förderung erneuerbarer Energien oder die Bekämpfung von Klimaschäden eingesetzt werden könnten.
Als größter Emittent von Treibhausgasen in der EU trägt Deutschland zur Klimakrise bei, welche die Menschenrechte weltweit immer stärker in Mitleidenschaft zieht. Im Jahr 2021 entschied das Verfassungsgericht, dass das Klimaschutzgesetz von 2019 die Emissionsreduzierung nicht angemessen regelt und gegen die Verpflichtung der Regierung zum Schutz der Menschenrechte verstößt. Nach dem Urteil hat sich die Regierung verpflichtet, die Emissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu senken und bis 2045 netto null zu erreichen. Laut Climate Action Tracker reicht dies nicht aus, um das Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen, die globale Erwärmung unter 1,5°C zu halten. Die Einhaltung dieser Marke ist notwendig ist, um die katastrophalsten Klimafolgen zu begrenzen.
Die anhaltende staatliche Unterstützung für fossile Brennstoffe wird es schwerer machen, die Ziele zu erreichen. Von Januar 2020 bis zum 3. März 2021 entfielen 38 Prozent der fast 70 Milliarden Dollar aus dem Covid-19-Wiederaufbaufonds auf Subventionen für fossile Brennstoffe. Deutschland gehört nach wie vor zu den zehn größten Kohleproduzenten der Welt und hat sich lediglich zu einem Ausstieg bis 2038 verpflichtet.